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Digitalisierung als Chance für Frauen Power

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Unsere Arbeitswelt ist geprägt von Digitalisierung und Veränderung. Welche Rolle die Frauen in dieser Entwicklung spielen, dieser Frage gehen wir im folgenden Beitrag auf den Grund. Tatsache ist, dass die Digitalisierung gewisse Chancen für die weiblichen Arbeitskräfte bringt.

Das gewisse Etwas

Wer kennt sie nicht - die typischen Klischees über die Angewohnheiten und Eigenschaften, durch welche sich Frauen und Männer unterscheiden.  Frauen sind von Natur aus empathischer, kommunikativer, haben Organisationstalent und können mit Doppel- und Mehrfachbelastungen bestens umgehen - sagt man. Reine Klischees oder steckt vielleicht doch ein Funken Wahrheit dahinter? Und was nützt den Frauen dieser nachgesagte Unterschied in Verbindung mit der digitalen Veränderung?

Mit der Digitalisierung werden einige weniger qualifizierte Jobs reduziert. Dafür entstehen neue Anforderungen und Job Profile in der Arbeitswelt, die nicht mehr rein durch Standardisierung gemeistert werden können. Es bedarf gewisser Kompetenzen, speziell um den komplexen und ständig neuen Kundenansprüchen gerecht werden zu können. Diese geforderten Innovationen entstehen häufig in agilen Projektteams unter Einbeziehung von Kunden, wobei viele verschiedene Denkstile und Kulturen aufeinander treffen. Dabei werden insbesondere Einfühlungsvermögen, guter Umgang mit Konflikten und ein gewisses psychologisches Gespür benötigt - diese Fähigkeiten werden durch Frauen von Natur aus oftmals perfekt abgedeckt, ist die Soziologin Christiane Funken überzeugt (Hockling 2016: o.S.).

Arbeitswelt 4.0 zur Befähigung der Frauen

Damit es Frauen auch möglich ist, in so eine neue Rolle zu schlüpfen, werden im Zuge der Digitalisierung einige fundamentale Voraussetzungen geschaffen. Denn gerade mit Kindern ist eine klassische 40-Stunden-Woche nicht so einfach zu stemmen. Aus diesem Grund ändern auch immer mehr Unternehmen ihre Kultur und etablieren beispielsweise Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Durch diese Maßnahmen zur Arbeitszeitflexibilisierung erhöhen sich die Chancen für Frauen in den Beruf zurückzukehren.

Auch die Studie „Getting to Equal: How Digital is Helping Close the Gender Gap at Work” von Accenture beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale Kompetenzen Frauen im Berufsleben voranbringt. Für diese Analyse hat Accenture online 4900 Männer und Frauen aus 32 Staaten (Industrie- und Schwellenländer) befragt. Das zugrunde liegende Modell der "Digital Fluency" wird dabei kurz als die „digitale Sprachfähigkeit“ bezeichnet. Detailliert misst man damit „den Umfang, in dem Frauen und Männer digitale Technologien im Alltag nutzen, um Wissen aufzubauen, sich zu vernetzen und aktiver zu agieren”. Die gemessenen Faktoren sind beispielsweise die Häufigkeit der Nutzung von Internet und Smartphone, die Durchführung von Transaktionen wie Online Banking und mehr. Konkret wurden die Vorteile im Zusammenhang mit Lernen, Beschäftigungsfähigkeit und Aufstiegschancen analysiert. Im Allgemeinen profitieren laut dieser Studie Frauen mehr durch die Entwicklung ihrer digitalen Kompetenzen als Männer (Accenture 2016: S.4ff.):

  • Bildungsniveau: Je höher die digitale Kompetenz, desto höher auch die Qualifikation. Also "je bewanderter die Frauen im Einsatz digitaler Hilfsmittel werden, desto schneller können sie sich bildungstechnisch von den Männern absetzen".
  • Beschäftigungssituation: In allen untersuchten Ländern zeigt sich die Beschäftigungssituation für Männer noch besser als für Frauen. Doch die Studie bringt auch Hoffnung, denn "während sich für Männer in den untersuchten Ländern aus zusätzlicher digitaler Kompetenz derzeit kein wesentlicher Beschäftigungseffekt ergibt, eröffnet höhere Digital Fluency den Frauen deutlich mehr neue berufliche Chancen".
  • Karrierechancen: Hier zeigt die Studie die skandinavischen Länder, die Niederlande und die USA als führende Staaten. Wohingegen Schwellenländer wie die Philippinen, Indien und Indonesien die letzten Ränge einnehmen.

Übrigens: Wussten Sie das der "Equal Pay Day"  (Tag der Einkommensgleiche) am 27. Februar 2018 war? Laut aktuellen Statistiken erhalten Frauen nur ca. 84,1% des Einkommens von Männern. Demnach müssen Österreicherinnen also 58 Tage länger arbeiten, um über das selbe Jahreseinkommen zu verfügen, wie österreichische Männer bereits zu Jahresende. Mehr Fakten dazu können Sie auf dieser Seite nachlesen.

 

Eine faire Arbeitswoche wünschen Ihnen,

Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

 

 

Literaturverzeichnis und weiterführende Links:

Funken, Christiane: Sheconomy - Warum die Zukunft der Arbeitswelt weiblich ist, München, 2016

Hockling, Sabine: "Eine fundamentale Veränderung unserer Arbeitswelt", 2016, in: ZEIT ONLINE

Accenture (Hrsg.): Getting to equal - Schließt Digitalisierung die Geschlechterlücke?, 2016 - nähere Informationen finden Sie hier.

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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